Frauen – Wertschätzung

Die Frau als männlich und weiblich

Ich bin eine männliche Frau
Ich bin wie mich die Männer wollen
Ich trage meinen Busen wie auf dem Plakat
Schuhe zum Beinebrechen
aber die Beine schauen aus: toll
Ich finde Mäuse: „Iiiiek!!“
Ich bin eine männliche Frau
Ich bin wie mich die Männer wollen.

Ich bin eine weibliche Frau
Ich trage Kleidung die mir angenehm ist
Schuhe in denen
ich sogar rennen kann
Eine kaputte Sicherung ist kein Problem
ich bin eine weibliche Frau.
Ich finde Mäuse lieb
aber mir graust vor patriarchalen Spinnern

GLURR

Glurr
da

Glupsch glurr da

Da
würden die aber schauen
wenn das unbemannte Raumschiff

plötzlich beweibt wäre

Glurr

Die sprache (n)ist neutral

zwar fräulein nicht männlein
die sprache
die sprache ist neutral?

die sprache niest neutral!

zwar herrlich und dämlich
aber die sprache
die sprache ist neutral?

die sprache niest neutral!
vielleicht

die sprache niest nicht sexistisch
bloß maître/mätresse
die sprache ist neutral?
die sprache niest neutral!

fachfrau
frauschaft
männerheldin
frauhaftigkeit

derbürgerderleserdersprecherderclown
diestudentendiezuschauerdiewähler
-innen -innen – innen
„diese Menschen und ihre Frauen und Kinder“

DIE SPRACHE IST NEUTRAL
neutral wie ein maschinengewehr
wie ein computer
wie rattengift neutral

O unauslöschliches gelächter der seligen göttinnen

FRAUGOTTNOCHEINMAL

Die Clown

kletterte auf eine Baum
sie wollte dort hinunterschaun
da kam eine Lehrer die erklärte ihr
der Baum sei zum Herunterschaun.

Als die Clown vom Baum heruntersprang
verknaxte sie sich die Fuß und ging zur Doktor
Die Doktor erklärte ihr es sei der Fuß
den sie ihr wieder einrenke.

Mit dem eingerenkten und dem gar nicht ausgerenkten Fuß
kam die Clown zu einer Fluss
in dem Fluss baden wir singen dort Fraun
da zieht sie sich aus und ist jetzt nackt

die Clown.

Wortauf die Augen
(an die Göttin Arinna)

Was Frausein sei
das lehrt die Vatermilch der schwarzen Frühe:

BRAUCHBAR
zu Überblühen die Gewalt der Gräber katzengoldig
bar der Muttergöttin

Nimm auf dich
die Gewohnheit der Angst
und hab Verständnis
(versteh doch du musst doch verstehen;
und alles Verstehen heißt alles hinunterwürgen)
also würge
Verständnis denn auch er
ist aus den schwarzen Vätern
und ihre Kälte wird mit uns sein

Gib du ihm Wärme
(verkühl dich nicht dabei,
du musst dich ihm nützlich erhalten und schön)
lebensverwirrt aber BRAUCHBAR
Lebendigkeit zu beweisen
der höheren
Kreditfähigkeit zu Ehren
bis zum Absterben Amen

oder
bis die Frauen aufstehen
und zur Göttin gehen zu Arinna
erinnernd innewerden
des Aus-sich-selbst
der größeren Gabe der Weisheit des Lebens
und zu sich kommend
zur Welt kommend
zurück zur Größe des Lebens

Frausein in der Schwärze der patriarchalen Väter
oder

zur Göttin gehen zu Arinna
zum neuen alten Land
des innergesagten Wir

zurück zur Größe des Lebens
aus sich selbst

Demeter an Persephone

Du meine Tochter Persephone
zurückgekehrt aus dem Hades ans Licht
zurückgekommen zu mir
du meine Tochter lenke den Wagen
Persephone den schlangengezogenen schlanken
den Wagen lenke
im Sturm über die Felder
in den Äther und unter die Erde
lenke ihn!

Und wo die Bäu’rin die Äcker
wie ich sie gelehrt
bestellt hat
dort bring ich den fruchtbaren Tod dem Korn
dem Korn den fruchtbaren Tod unermüdet
bring ich denn
Demeter bin ich
die Göttin und du meine Tochter
du meine Tochter Persephone
Und für dich ist das Leben

Wir peitschen die Furchen mit Regen
mit Sonnengarben
peitschen wir sie mit Wärme
mit Wollust des Wachstums und Freude der Fülle

Und auf mein Wort
auf mein Wort hin erhebt sich
das erstorbene
das erstorbene Korn als Halm
erhebt es sich
denn
Demeter bin ich
die Göttin und du meine Tochter
du meine Tochter bist Persephone
Und für dich ist das Leben

Und die Frauen
die Frauen der Erde
ernten das Korn
das Korn nehmen sie aus meiner Hand
und sie nähren
sie nähren und bauen die Welt
die Welt, die ist,
weil ich Demeter bin, die Göttin und du
du meine Tochter Persephone
Und für dich ist das Leben